Auswirkungen der Pandemie auf unsere Arbeit
Katja Nellmann, Lisa-Marie Rauscher und Andrea Welz über ihren Umgang mit der Krise
Die Corona-Pandemie wirkt sich noch immer auf unser aller Arbeit aus. Wir möchten deshalb unsere Partner zu Wort kommen lassen und haben unsere KunstvermittlerInnen gefragt, was Sie erlebt haben, wie Sie mit der Krise umgegangen sind und was sie vorhaben. Katja Nellmann, Lisa-Marie Rauscher und Andrea Welz haben geantwortet.
Die Coronapandemie hat mir gezeigt, was wirklich wichtig ist: Echte Freunde und familiäre Unterstützung, aber auch eine intakte Natur in meiner Nahumgebung. Da ich fast Monate nicht arbeiten durfte, war ich ständig im VVS unterwegs und habe gelernt, wie landschaftlich schön und kulturell reichhaltig unsere unmittelbaren Nachbarorte sind. Aus dieser Erfahrung habe ich zahlreiche Rundgänge für die Kulturgemeinschaft konzipiert, die mir sowohl psychisch als auch finanziell außerordentlich geholfen haben. Sehr viel Kraft gab mir dabei das engagierte und interessierte Publikum, dessen Wertschätzung dazu beigetragen hat, dass ich die Krise insgesamt gut gemeistert habe. Ich freue mich auf ein erfülltes Jahr mit interaktiven Rundgängen und vielen konstruktiven Gesprächen!
Katja Nellmann
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Im März ist es ruhig in meinem Alltag geworden – besonders durch die abgesagten Vermittlungsformate und Veranstaltungen im Kulturbereich sowie die mir fehlenden Reisen. Auch die Forschung für meine Masterarbeit über Bertel Thorvaldsen hat sich deutlich erschwert. Umso mehr hatte ich mich auf die sommerlichen Kunstführungen im Freien gefreut, bei denen ich meine Begeisterung für die Skulptur und Plastik des . Jahrhunderts mit den Mitgliedern der Kulturgemeinschaft teilen konnte. Nicht zuletzt war dies auch mein Einstieg als Kunsthistorikerin im Kunst-Abo. Für das kommende Jahr wünsche ich uns vor allem Gesundheit, aber auch tolle, gemeinsame KunstErlebnisse. Im Rahmen von Führungen werde ich mich vorwiegend um und nach bewegen sowie natürlich zusammenbringen, wofür mein Herz schlägt: Den persönlichen Austausch mit Kunstinteressierten sowie die Bildhauerei.
Lisa-Marie Rauscher
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Mitte März Lockdown. Ein Schock für uns alle! Für mich als freiberufliche Kunstvermittlerin waren plötzlich sämtliche Einnahmequellen versiegt: Museen geschlossen, Stadtführungen nicht möglich und Kunstreisen abgesagt. Trotz den finanziellen Sorgen war es eine Überraschung, wie gut es tut, einmal Zeit zu haben. Zeit zum Spazierengehen, Zeit für Yoga, Zeit, das Bücherregal zu ordnen und das Archiv aufzuräumen. Mein riesiges Fotoarchiv, das in Jahren Reiseleitertätigkeit entstanden ist, wurde plötzlich zum Schatz, der mir neue Perspektiven bietet. Not macht erfinderisch! Ich begann, Vorträge zu spannenden Themen zu erstellen und durch digitale Anwendungen zu vermitteln. Allein zu Haus, doch digital in Kommunikation mit begeisterten Zuhörer:innen. Ein Lichtblick war das Sommerprogramm der Kulturgemeinschaft. Kostenlose Stadtspaziergänge für alle Mitglieder und ein Honorar für uns Kunstvermittler:innen.
Danke!
Andrea Welz