Stuttgarter Kammerorchester
Eroica
Wenn Thomas Zehetmair als weltweit gefeierter Violinist und Dirigent und das Stuttgarter Kammerorchester zwei so bekannte Meisterwerke einander gegenüberstellen, dann um sie in den vielen Details ihrer Einzigartigkeit frisch und neu zu entdecken: bereits die ersten Takte von Mendelssohns Violinkonzerts verzaubern immer wieder, wie ein Lied ohne Worte voller Leidenschaft und Sehnsucht. Natürlich wusste Mendelssohn, als er dem Freund und Gewandhaus-Konzertmeister Ferdinand David ein eigenes Konzert versprach, dass man ihn an Beethoven messen würde, und feilte eine gefühlte Ewigkeit daran. Auch Beethoven feilte intensiv an Details, wie bei der Sinfonie Nr. 3. Das neue Werk, unerhört für die Zeitgenossen und umwerfend bis heute, war ursprünglich nach Napoleon Bonaparte benannt. Als der sich eigenhändig zum Kaiser krönte, soll Beethoven vor Wut die Widmung ausradiert haben, im Manuskript findet sich tatsächlich ein Loch an der Stelle. Verkauft hat er die heroische Sinfonie an den Napoleon-Gegner Fürst von Lobkowitz. Die Frage nach dem unbekannten Helden der Eroica bleibt. Wen hat Beethoven mit „Dem Andenken eines großen Mannes“ gemeint?